Eigentlich hat jeder, der das Internet für seine Forschungen bemüht hat schon mal bei Ancestry.com (oder .de) vorbeigeschaut. Mir ging es bisher oftmals so – oh, ich muss zahlen, schnell weg – es gibt ja genügen offene Quellen wo ich sicherlich auch fündig werde.

Im Laufe meiner Forschungen habe ich jetzt immer mal wieder Daten von Ancestry.com Benutzern bekommen die mir Erweiterungen für meine Forschungen in USA und Auswanderungen behilflich sein konnten. Besonders beim meinem Großvater, Erwin Novak und den Olding-Auswanderern hatte Ancestry.com einen entscheidenden Anteil am Erfolg.
Bisher war es so das ein Großteil der Quellen, Dokumente usw. bei Ancestry.com für Amerika-Forscher geeignet und anderen Länder eher spärlich vorhanden waren. Mit dem Start von Ancestry.de änderte sich dies nun immer mehr …

Ancestry.de

Ancestry.com, früher The Generations Network, wurde 1983 in Provo, Utha, USA gegründet und ist seid November 2006 in Deutschland aktiv mit Ancestry.de.
In der Geschichte von Ancestry geht es schon 1990 unter dem Firmennamen Infobase mit dem Vertrieb von genealogischen Daten der Mormonen auf FloppyDisk los und setzte sich mit der Übernahme von Ancestry Inc. (ein Vertrieb von genealogischen Büchern und einem Magazin) im Januar 1997 fort. Ungefähr ab diesem Zeitpunkt beschäftigt sich Ancestry.com vermehrt mit Internetaktivitäten und bietet seine Datenbanken an.

Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Ancestry.com

Durch die letzte Pressemitteilung von ancestry.de bin ich dann nochmal neugierig geworden und habe mich entschlossen nochmal genau zu schauen was mit ancestry.de bzw. .com zu bieten hat.

Einen Meilenstein in puncto Online-Verfügbarkeit dieser wertvollen historischen Dokumente legt jetzt das Ahnen- und Familienforschungsportal Ancestry (www.ancestry.de). Erstmals und exklusiv stellt es die gescannten Seiten umfangreicher Kirchenbuchduplikate evangelischer und katholischer Gemeinden sowie jüdischer Aufzeichnungen aus Mecklenburg zwischen 1813 und 1918 online zur Recherche zur Verfügung. Die mecklenburgischen Regionen gehören damit zu den wenigen Pionier-Gemeinden, deren Kirchenbücher bisher der Allgemeinheit im Internet zugänglich gemacht wurden. Die Originalbände der Kirchenbuchabschriften Mecklenburgs lagern im Landeshauptarchiv in Schwerin.

Quelle: ancestry.de Pressemitteilung vom 18.01.2010

Quellen

Für mich ist die Stärke von Ancestry ganz klar die Einsicht auf Original-Dokumente und die Möglichkeit in der Datenbank danach zu suchen. Im konkreten Fall bedeutet dies das ich nach Personen, Namen, Orten usw. suchen kann und mir die Daten im “Klartext” und das Original-Dokument zur Verfügung stehen, was mir für meine Forschungen sehr wichtig ist möglichst immer mit Original-Quellen zu arbeiten.

Ansicht einer Vorschau nach einer Datenbank-Suche

 

Ansicht einer original Quelle – hier Passagierlisten New York

Aufzeichnungen aus Deutschland

  • Adressbücher
  • Einwanderung und Auswanderung
  • Hamburger Passagierlisten
  • Landkarten und Ortsverzeichnisse
  • Gerichtsakten und Testamente
  • Militärlisten
  • Volkszählungen
  • Familienstammbäume
  • etc.

Natürlich gibt diese Aufstellung nur einen kleinen Überblick über die verfügbaren Daten denn der Daten-Pool auf Ancestry.de wird ständig erweitert.

Das Internet bietet noch viele weitere Datenbanken, wo ein Teil dieser Daten auch verfügbar ist, oder Personendaten noch etwas bequemer abrufbar sind, wie zum Beispiel die Ortsfamilienbücher beim Verein für Computergenealogie. Es stellt sich wohl immer wieder die Frage warum bei Ancestry bezahlen sollte und ob die Daten nicht frei für jedermann sein sollten. Für mich (persönlich) ist der Service von Ancestry aber durchaus gerechtfertigt und auch sein Geld wert. Denn abgesehen von Datenbanken der Mormonen auf www.FamilySearch.org sind kaum Kirchenbuchduplikate online recherchierbar und nur mit dem Original “in der Hand” lässt sich die eigene Forschung untermauern.

Für wen lohnt sich ein Abonnement?

Nicht jeder Forscher wird bei Ancestry.com (oder eben .de) glücklich werden und in Begeisterung schwelgen. Auch für mich persönlich hat die deutsche Seite kaum neue Quellen, aber dennoch kann ich einen Besuch nur empfehlen.

Aber für wen lohnt sich das Abonnement nun wirklich? Diese Frage kann nur jeder für sich individuell entscheiden, denn es hängt ganz davon ab ob Daten aus dem eigenen Forschungsgebiet von Ancestry bereitgestellt werden. Sollte jemand nach Auswanderern, Informationen aus den Mecklenburger Kirchenbuchduplikaten oder anderen genannten Quellen suchen ist es bei Ancestry gut aufgehoben. Und bei der aktuellen Entwicklung lohnt es sich regelmäßig nochmals nach neuen Quellen auf Ancestry.de zu sehen!

Welche Mitgliedschaften gibt es?

  • Kostenlos
    Familienstammbaumerstellung
  • Basis-Mitgliedschaft (9,95 € / 6 Monate)
    Familienstammbaumerstellung, Zugriff auf öffentliche Familienstammbäume von anderen Ancestry Mitgliedern weltweit, Kontakt zu Millionen von Ancestry Mitgliedern
  • Deutschland-Premium-Mitgliedschaft (29,95 € / 6 Monate)
    Familienstammbaumerstellung, Zugriff auf öffentliche Familienstammbäume von anderen Ancestry Mitgliedern weltweit, Kontakt zu Millionen von Ancestry Mitgliedern, Automatische Hinweise zur Ergänzung Ihres Familienstammbaums durch historische Aufzeichnungen, Zugriff auf historische Aufzeichnungen aus Deutschland
  • International-Deluxe-Mitgliedschaft (21,96 € / Monate oder 199 € für 12 Monate bei jährlicher Zahlung)
    Familienstammbaumerstellung, Zugriff auf öffentliche Familienstammbäume von anderen Ancestry Mitgliedern weltweit, Kontakt zu Millionen von Ancestry Mitgliedern, Automatische Hinweise zur Ergänzung Ihres Familienstammbaums durch historische Aufzeichnungen, Zugriff auf historische Aufzeichnungen aus Deutschland, Zugriff auf historische Aufzeichnungen aus der ganzen Welt

Es gibt für alle Preismodelle eine 14-Tage-Probeversion um sich erstmal in Ruhe umschauen zu können!

Quelle: Ancestry.de (18.01.2010)

Fazit

Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall, dann auch in der kostenlosen Version oder auch ohne Anmeldung sind die Datenbanken bereits durchsuchbar. Je nach Forschungsgebiet sind auch Bezahl-Abonnements sinnvoll und um seine Forscherspuren zu hinterlassen kann die kostenlose Version schon dazu beitragen, dass evtl. Forscher aus anderen Regionen aufmerksam werden und Kontakt aufnehmen.

Das Ancestry.de sehr fair arbeitet konnte ich bereits 2007 einmal selber erfahren. Ich hatte mich für eine Trail-Anmeldung (eine 14-Tage Probeanmeldung) entschieden und ein bisschen im amerikanischen Katalog geschnüffelt. Wie es dann aber passieren kann, habe ich die Frist verpasst und der fällige Jahresbeitrag wurde meiner Kreditkarte belastet.
Daraufhin habe ich sofort gekündigt und dem Support eine Email geschrieben. Mein Konto wurde anstandslos zurückgesetzt und mir der volle Beitrag zurück überwiesen – für mich definitiv ein Plus in Fairness!