Ein Mensch, nichts wissend von Mormone Schaut deshalb nach im Lexikone Und hätt es dort auch rasch gefunden – Jedoch er weiß, nach drei, vier Stunden Von den Mormonen keine Silbe – Dafür fast alles über Milbe, Von Mississipi, Mohr und Maus: Im ganzen “M” kennt er sich aus. Auch was ihn sonst gekümmert nie, Physik zum Beispiel und Chemie, Liest er jetzt nach, es fesselt ihn: Was ist das: Monochloramin? “Such unter Hydrazin”, steht da. Schon greift der Mensch zum Bande “H” Und schlägt so eine neue Brücke Zu ungeahntem Wissensglücke. Jäh fällt ihm ein bei den Hormonen Er sucht ja eigentlich: Mormonen! Er blättert müd und überwacht: Mann, Morpheus, Mohn und Mitternacht … Hätt weiter noch geschmökert gern, Kam bloß noch bis zu Morgenstern Und da verneigte er sich tief Noch vor dem Dichter – und – entschlief.
von timokracke | Juli 7, 2012