Es fing alles mit einer kleinen Idee an – ich wollte gerne mit meiner Tochter einen Familienstammbaum basteln und so ein bisschen mit ihr über die Familien und die Zusammenhänge von Mutter, Großmutter und UrGroßmutter sprechen, vielleicht kann ich sie ja so schon früh für die Genealogie interessieren :)

Aber den Gedanke ging ja noch weiter – vielleicht muss das ja kein privates Projekt sein, sondern kann im Kindergarten meiner Tochter mit der ganzen Gruppe gemacht werden! Gesagt, getan – ich habe die Gruppenleitung angesprochen und als Aufgabe mitgenommen das ganze mal ein bisschen vorzubereiten.

Als Idee habe ich bisher zwei Dinge auf dem Plan die auch für Kinder im Alter von 4-6 realisierbar sind:

  • Der lebende Fächerchart
    die Kinder stellen sich in Form eines Fächerchart auf als Eltern, Großeltern und Urgroßeltern und werden so mal animiert zu sagen wer wohl Oma, Eltern und und ist – ein kleiner Ausflug quer durch
  • Familienbaum basteln
    die Eltern liefern ein paar Daten und Fakten und die Kinder basteln daraus einen Familienstammbaum – wobei es eher eine Fächerchart in Form eines Baum werden soll. Die Personenfelder z.B.: als Apfel und dann mit Ästen verbunden und haben somit ein tolles Projekt zu erstellen mit dem man sich identifizieren kann
  • Ein Spiel “Sag wohl wer?”
    Es werden Bilder von Erzieherinnen und Personen als Kleinkind und heute gezeigt und die Kinder müssen erkennen wer wohl wer als Kind war und können (vielleicht als Gruppe) Punkte sammeln

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Nachdem ich meine Grundidee zusammen hatte, habe ich meine Vorstellungen mal den Forscherkollegen in der Maus, OGF, FamNord, Niederschlesien und Sudeten Mailingliste berichtet und viel, tolles Feedback bekommen.

Hier einmal die für mich wichtigsten Zitate

  • Aus Erfahrung meinerseits, frag lieber vorher die Elternverhältnisse ab. Gerade in der heutigen Zeit sind viele Single oder geschieden. So kannst den Kindern viele Fragen oder peinlichkeiten  der anderen mit intakten Familienverhältnissen ersparen.
  • Na, da willst Du ja früh anfangen…
    Ohne groß darüber nachzudenken fällt mir spontan dazu ein: sei aber gewappnet, dass dabei das eine oder andere Kind entdeckt (dass ihm *bewußt* wird) , dass ihm etwas fehlt, was andere haben: den Papa, die Oma…
    Bei dem “warum hab ich keinen Papa?” könnten da auch Dinge herauskommen, die dann nur mit der Mama verarbeitet werden könnten: es könnte ein schlimmer Unfall gewesen sein, etc. Ich würde Dir also vorschlagen, das Thema unbedingt mit den Eltern vorher anzusprechen. 2-jährige sind sicher zu klein, ich denke: so ab 5 und 6 Jahre wäre das schon besser.
  • In der Grundschule sollten unsere Kinder auch mal einen Stammbaum basteln. Da gab es doch tatsächlich Eltern, welche da mit Datenschutz und so kamen. Dabei kennt bei uns in der Kleinstadt sowieso fast jeder jeden. Um den Daten aus dem Weg zu gehen, würde ich lieber mit Fotos arbeiten, die die Kinder ausschneiden und aufkleben können. So ist es sicher auch für die Kinder alles besser vorstellbar und interessanter, wenn die Oma von ihrer Oma ein Bild mitgibt. Mit Hilfe von Scanern und Druckern brauchen auch keine Originale zerschnitten werden.
  • Von den eigenen Kindern in Westfalen weiß ich, dass im katholischen Kommunionunterricht eine frühe Aufgabe war, sich selbst , die eigenen Eltern und die eigenen Großeltern aufzumalen, oder ein Bild einzukleben, jedenfalls die Namen aufzuschreiben. Sinn war, jedem Kind das Bewusstsein seiner ganz eigenen Individualität, Herkunft un d Einbindung in eine Familie zu geben.- Mehr als zwei generationen rückwärts wagten es die Erzieher aber nicht.
  • Mit ‘Daten’ und ‘Fakten’ sind Kindergartenkinder mit Sicherheit vollkommen überfordert. Meiner Meinung nach ist ein solches Projekt für Kindergartenkinder noch nicht geeignet.
  • Ich fürchte, bei solch einem Projekt hast Du am Ende tolle Familienstammbäume und total verwirrte Kinder. Wenn Dir Ärger der Eltern erspart bleibt, bist Du noch gut dran. Nicht umsonst sind solche Themen in der Regel erst Teil der Unterrichts der Viertklässler. Und selbst dort geht man nicht über drei Generationen hinaus.

Über die Mailingliste habe ich auch einen interessanten Link zur Internetseite von Anne Schwarm bekommen. Anne hat hier eine Sonderseite über ihre Arbeit an Schulen – http://www.familienforschungschwarm.de/famforschung%20kinder.html

Zusammenfassend lässt sich aber sagen – es ist eine löbliche Idee die mit Sicherheit ihre Gefahren birgt und mit Sorgfalt und Bedacht begangen werden muss.
Ich werde das Thema nochmals mit den Erzieherinnen besprechen und mal abschätzen wie weiter vorgegangen werden soll, ob wirklich Daten erfasst werden sollten oder “nur” Bilder verwendet werden usw..

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Vielleicht hat ja der eine oder andere noch ein Idee wie/was interessant wäre und dazu passt? Auch über Infos allgemein zur Idee freue ich mich :)

Sobald ich weiter Schritte Unternommen habe, werde ich natürlich wieder hier etwas darüber schreiben …
Einfach in der Kategorie Kids-Genealogie nachschauen!